2017, Dezember - Nationaldenkmal

Nationaldenkmal

Am 25. August 1834, dem Geburts- und Namenstag Von König Ludwig I. wurde die Fertigstellung des Nationaldenkmals mit einem großen patriotischen Fest gefeiert. An den Feierlichkeiten sollen über 20.000 Menschen teilgenommen haben. Damit hatte die Wiederbesinnung auf die namensgebende Stammburg der Wittelsbacher ihren Höhepunkt erreicht. Bereits 1786 hatte der Aichacher Stadtpfarrer und Deutschordenspriester Dr. Georg Gottfried Higler anlässlich der Geburt der Prinzen Ludwig und Pius aus dem Hause Wittelsbach dort eine Feier veranstaltet, zu der er die Schuljugend nach Oberwittelsbach geführt hatte. Nachdem 1810 ein Scheibenschießen auf dem Burgplatz abgehalten worden war, gab der ehemalige Aichacher Bürgermeister Lorenz Alois Gerhauser den Anstoß zur Errichtung eines ersten Denkmals. Dieses hölzerne Denkmal, das sich am selben Platz befand wie das heutige, war an der Spitze mit einer Fahne geschmückt und trug die Inschrift: Hier stand das Stammhaus Wittelsbach. Dieser Platz bedeckt die Ruinen desselben. So drückt zwar schwer der Schutt der Zeiten das Vaterland, aber der edle Geist der Ottonen lebt nach mächtig in den Regenten Baierns. Gott segne Max Joseph, das königliche Haus und unser Vaterland Baiern. Aufwändigere Pläne, wie die des Münchner Architekten Carl von Fischer dort ein großes steinernes Löwendenkmal zu errichten, ließen sich nicht verwirklichen. Nachdem jedoch der Wunsch nach einem repräsentativen und dauerhaften Monument in breiten Kreisen der Bevölkerung immer stärker geworden war, wurde ab 1821 in ganz Bayern Geld für ein Denkmal auf Wittelsbachs Ruinen gesammelt. Den Entwurf für das neugotische Nationaldenkmal schuf der Münchner Architekt Daniel Ohlmüller. Nach der feierlichen Grundsteinlegung am 25. August 1832 konnte im folgenden Herbst mit den Bauarbeiten begonnen werden. Das 14 m hohe Denkmal wurde aus Sandstein in der Werkstätte von Hippolyt Hautmann in München hergestellt. Als Zeichen der gesamtbayerischen Huldigung sind auf den Seiten die Wappen der acht damaligen bayerischen Bezirkshauptstädte angebracht. An der südlichen Schauseite ist die Widmungsinschrift zu lesen: Seinem tausendjährigen Regentenstamme das treue Bayern | Errichtet im achten Regierungs-Jahre Koenig Ludwig des I.

Quelle: Flayer

Das Nationaldenkmal
Lithographie aus: Der Sammler. Eine Beilage zur Augsburger Abendzeitung zur Unterhaltung und Belehrung, 1834