Symbol für den Zusammenhalt

Von Erich Echter

Oberwittelsbach.
Im Rahmen ihres 120-jährigen Gründungsjubiläums weihte am Sonntag Pfarrer Prof. Dr. Thomas Schwartz die neue Fahne der Oberwittelsbacher Feuerwehr. "Die Fahne soll in Zukunft für den Zusammenhalt von Feuerwehr und Dorfgemeinschaft stehen", so der Wunsch des Vorsitzenden Robert Held.

Zahlreiche Gäste waren am Sonntag zur Weihe ins Festzelt hinter der Waldgaststätte Burghof gekommen. Neben dem Schirmherrn Bürgermeister Klaus Habermann waren die Kreisfeuerwehrführung mit Kreisbrandrat Gerhard Orteld und Gerhard Schmidmeir an der Spitze sowie stellvertretender Landrat Rupert Reitberger gekommen.
Schon seit längerer Zeit befassten sich die Mitglieder der Oberwittelsbacher Feuerwehr mit dem Gedanken, eine Vereinsfahne anzuschaffen. Als würdigen und passenden Rahmen zur Weihe sah man den 120. Geburtstag.
Schnell war auch der rechte Pate gefunden. Die Unterwittelsbacher Floriansjünger waren gerne bereit, die Oberwittelsbacher bei ihrem Fest als Paten zu unterstützen.

Gegründet wurde die Oberwittelsbacher Feuerwehr 1886. Der Anlass dürfte damals die hohe Lage und Wasserknappheit im Ort gewesen sein. Wenige Jahre nach der Gründung, 1890, plante man den Kaufeiner "Räderlöschmaschine".
Mit einem zweitägigen Fest feierten die Oberwittelsbacher ihre Fahnenweihe und Gründungsjubiläum. Auftakt war am Samstag mit einem Standkonzert am Maibaum und Empfang des Patenvereins. Danach ging es zum Festzelt, wo Bürgermeister Klaus Habermann das erste Fass Festbier anzapfte. Zur Unterhaltung spielten die Paartaler Musikanten auf. Zur späteren Stunde gab dann die Liveband Shout nochmals kräftig Gas.
Haupttag war er Sonntag. Bereits um 6 Uhr bliesen die Langenpettenbacher Musikanten den "Weckruf". um auch alle aus den Federn zu holen, die am Samstag lange gefeiert hatten. Ab acht Uhr wartete man auf die Gäste, die zügig eintrafen. Nachdem die Fahnenabordnungen des Paten Vereins und die Jubilare am Podium Aufstellung genommen hatten, feierte Pfarrer Prof. Dr. Thomas Schwartz den Festgottesdienst.

Nach der Weihe der Fahne heftete Fahnenbraut Julia Wörle ihr Erinnerungsband an das neue Vereinsemblem. Die Fahne trägt den Leitspruch: "Gott zu Ehr, dem Nächsten zur Wehr." Natürlich widmete Pfarrer Schwartz den Großteil seiner Festpredigt den Jubilaren. "Besonders freut es mich, dass ich in meiner Heimatpfarrei die Feuerwehrfahne weihen darf", so Schwartz. Das Sonntagsevangelium vom "guten Hirten" habe viele Elemente, die der Feuerwehr zuzuordnen seien. Zu einer intakten Dorfgemeinschaft gehöre auch eine funktionierende Feuerwehr, meinte der Geistliche.

Gründer waren "wackere Männer"

Bürgermeister Klaus Habermann erinnerte in seinem Grußwort daran, dass sich vor 120 Jahren einige wackere Männer in der Gemeinde Oberwittelsbach zusammengetan hatten,
um die Freiwillige Feuerwehr zu gründen. Die Ausrüstung habe sich seitdem geändert: "Die Signaltrompete und die alte Hochdruckspritze sind verschwunden und wurden durch moderne und leistungsfähige Gerätschaften ersetzt", so das Stadtoberhaupt. Mit einem Schmunzeln erinnerte Habermann an den Königsbesuch 1914 am Burgplatz, wo Feuerwehren der Umgebung Spalier standen. König Ludwig III; fragte einen Feuerwehrkommandanten, wann er den letzten größeren Brand gehabt habe. Der Mann antwortete prompt: "Majestät, den letzten großen Rausch hob i am Pfingstmontag vorigs Johr ghabt!" Vielleicht meinte Pfarrer Schwartz ja auch deshalb in seiner Predigt: "Zum Feste feiern gehört auch mal ein Rausch."
"Die Aufgaben der Wehren haben sich in den letzten 120 Jahren ständig geändert und der Feuerwehr von Oberwittelsbach ist es immer gelungen, mit den Anforderungen Schritt zu halten", beleuchtete Kreisbrandrat Gerhard Orteld die Zeit seit der Gründung. Stellv. Landrat Rupert Reitberger würdigte besonders die Einsatzbereitschaft der Oberwittelsbacher Feuerwehr.
Nach dem Mittagessen bewegte sich dann ein langer Zug von Vereinen durch den Ort. Voran natürlich der Jubelverein mit seiner neuen Fahne.

(Mo, 08. Mai 06 AN Nr. 105)

Weihe für das neue Vereinsbanner: Professor Dr. Thomas Schwartz erteilte der Fahne den kirchlichen Segen. Im Hintergrund beobachtet Fahnenbraut Julia Wörle den Vorgang. (Bild 1)
Den Höhepunkt des Sonntagnachmittags bildete der prächtige Umzug: Dabei durften natürlich weder der Patenverein aus Unterwittelsbach (Bild 2) noch die Jubiläumswehr fehlen. (Bild 3)

Bilder: Echter